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Andreas Schumann - Vorsitzender, Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste e.V., BdKEP

Um Logistiksysteme besonders innerhalb und außerhalb von Ballungsräumen effizient betreiben zu können, wird über die Branchengrenzen hinaus immer wieder über die Bündelung von Sendungen diskutiert. Bündelung bedeutet, dass Paketsendungen zusammengeführt werden, die heute auf gleichen Teilstrecken getrennt voneinander befördert oder an gleichen Zieladressen getrennt voneinander zugestellt oder abgeholt werden.

...

Durch Bündelung würden die kombinierten Zustell- und Abholtouren der traditionellen KEP Dienstleister mit den jeweils in sich geschlossenen Prozesslandschaften aufgebrochen.

4.1.   Contra

Wenn gemischte Zustell- und Abholtouren aufgebrochen werden, würde das die Anzahl der Zustellfahrzeuge in den Städten erheblich erhöhen, gleichzeitig würde die logistische Effizienz sinken. Deshalb ist die Bündelung nicht sinnvoll.

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5. Scheitern der Ansätze in den 90er Jahren & Bündelung

5.1. Contra Contra

In den 90er-Jahren wurden ähnliche Ansätze unter dem Namen "City-Logistik" getestet und wieder eingestellt. Alle diese Konzepte seien eingestellt worden.

5.2.   Pro

Die KEP-Landschaft in den 90ern war eine komplett andere und nicht mit der heutigen vergleichbar. Einige Beispiele zu den Marktbedingungen

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Bei gebündelten Sendungsströmen muß die Haftung für Schäden neu geregelt werden, da mehrere Dienstleister beteiligt sind.

6.Contra1 Contra

In den 90er-Jahren wurden keine Lösungen für die Haftung bei Schäden gefunden. Deshalb ist die Bündelung nicht möglich.

6.2.  ProPro 

Als Lösung für die Haftungsthemen bei Schädenkönnen verschiedene Technologien oder Verfahrensweisen zum Einsatz kommen.

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7. Bereitschaft der Anbieter zur Bündelung

7.1. Contra Contra

Kooperation in diesem stark umkämpften Markt ist nicht gewünscht. deshalb ist eine Bündelung nicht möglich.

7.2.   Pro

Die fehlende Bereitschaft ist kein Argument in der Diskussion, ob Bündelung sinnvoll ist oder nicht. Sofern Bündelung sinnvoll ist und von den traditionellen Marktteilnehmern nicht durchgeführt wird, werden diesen aus dem Markt ausscheiden und neue Anbieter übernehmen die Bündelung der Paketsendungen.

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8. Rahmenbedingungen für Depots & Bündelung

8.1. Lage

8.1.1.   Contra

Ein weiteres Argument gegen die Bündelung ist die Lage der Depots der traditionellen KEP-Dienste, die sich teilweise weit außerhalb der Stadtzentren befinden. Für eine Sendungsbündelung wären zusätzliche Umschlagspunkte erforderlich, die es als großflächige Logistikimmobilien im dicht besiedelten urbanen Raum aber nicht gibt.

8.1.2.   Pro

Ursache für die Lage der Depots sind die strategischen Entscheidungen der traditionellen KEP-Dienste. Sofern diese Entscheidung sich heute als nachteilig erweist, ist dieser Umstand kein Argument dafür dass die gebündelte Zustellung von Sendungen nicht sinnvoll ist.

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8.2. Zusätzliche Schwerlastverkehre zu den Mikrodepots & Bündelung

8.2.1.   Contra

Bündelung wird zusätzliche Schwerlastverkehre von den Depots der Carrier zu den Umschlagspunkten in den Innenstädten generieren. Deshalb ist die Bündelung nicht sinnvoll.

8.2.2.   Pro

Bündelung in den zentralen Depots der Regionen vermeidet Schwerlastverkehre. So fahrt nicht mehr jeder Carrier einzeln seinen Umschlagpunkt an, sondern diese Transporte können carrierübergreifend optimiert werden. Das wird beim Projekt KOMODO in Berlin sichtbar. Hier fährt jeder Carrier sein Micro-Depot mit eigenen Fahrzeugen an. Effizient wäre es, wenn schon das Microdepot mit gebündelten Paketsendungen beliefert wird.

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9. Differenzierte Dienstleistungen und IT Services

9.1. Contra Contra

Die traditionellen KEP-Dienste differenzieren sich stark über ihr Dienstleistungsangebot und die verfügbaren IT-Services für Kunden. Auch deshalb scheitert bei reinen Zustelltouren die horizontale Kooperationen, sowohl an der Komplexität als auch der dann allumfassenden Dienstleistung.

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Szenario 1: Das Logistik-Stadtwerk

Ein kommunal betriebener Gemeinschaftspaketdienst übernimmt den innerstädtischen Lieferver-kehr für Pakete, Waren und Lebensmittel. Innerhalb der Städte fahren damit insgesamt weniger, dafür aber maximal beladene Transporter.


Szenario 2: Die Logistik-Kooperative

Alle Logistikdienstleister arbeiten in einer freiwilligen Kooperation zusammen und beteiligen die Bevölkerung an den Lieferprozessen, etwa durch Sammelbestellungen. Die Städte schaffen dafür attraktive Rahmenbedingungen.


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