Stadt-Land-E-Commerce
Daniela Bleimaier - Refentin Public Affairs - bevh, Martin Groß-Albenhausen - Stellv. Hauptgeschäftsführer- bevh
Inhalt
Quick Check Fragen :
Wird der Onlinehandel den stationären Handel verdrängen?
Der stationäre Handel hat in der Vergangenheit sinkende Besucherzahlen beklagt. Zu einer totalen Verdrängung wird es jedoch nicht kommen – auch wenn neue Ketten und Einkaufszentren mit immer gleichen Angeboten schon dazu beigetragen haben. Abhängig von Lage, Angebot und gebotenem Kauferlebnis wird es auch Aufschwung für Geschäfte geben. Erfolge wird es auch durch die stärker werdende Verzahnung von Online- und Offline-Handel geben. Immer mehr Filialen bieten ihr Produkte sowohl physisch, als auch online an und schaffen sich damit ein zweites Standbein. Multi-und Omni-Channel-Konzepte werden dies noch befeuern, ebenso wie Innovationen für neue Verkaufs- und Vertriebsmöglichkeiten.
Wie zufrieden sind E-Commerce Kunden mit den Lieferzeiten?
Sehr zufrieden - 90 Prozent aller Kunden, in der Stadt und auf dem Land, sind sehr zufrieden mit den Lieferzeiten. Aber Schnelligkeit ist nicht alles! Wichtiger ist die Verlässlichkeit der Zustellung. Der Kunde ist dann zufrieden, wenn seine Bestellung innerhalb eines angemessenen Zeitfensters, zuverlässig an seinen Wunschort geliefert wird. Diese Zuverlässigkeit wünschen wir uns auch, wenn das Paketvolumen in Zukunft noch steigen wird.
E-Commerce als Grundversorger?
Der E-Commerce leistet immer stärker seinen Beitrag zur Grundversorgung der Bevölkerung. Vor allem dort, wo die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse aufgrund des Rückganges der Handelsstrukturen nur noch schwer gewährleistet werden kann. Schon seit langem ist die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs als mindestens unzureichend zu bewerten ist. Immer mehr kleine Dorfläden, Supermärkte oder Fachgeschäfte schließen. Die allermeisten sind inzwischen nur noch mit dem eigenen PKW zu erreichen, denn diese sind vermehr in die Randlagen abgewandert. Nicht nur müssen die Bewohner immer häufiger auf ihren PKW zurückgreifen, auch verödet der Ortskern immer mehr.
Davon abgesehen wird es für die oftmals überwiegend ältere Bevölkerung auf dem Land, die teilweise körperlich eingeschränkt ist oder keinen PKW besitzt, zunehmend schwieriger sich mit Waren des alltäglichen Bedarfs zu versorgen. Der Versandhandel kann hier eine enorme Erleichterung des Alltags bedeuten.
E-Commerce und Online-Handel
Unglaublich schien einmal die Vorstellung mit unserem Smartphone oder Laptop auf dem Sofa zu sitzen und von dort aus wie selbstverständlich zu shoppen. Mit einem Mausklick bestellen wir Produkte heute bis vor unsere Haustür und schicken sie bei Nichtgefallen kostenlos zurück. Mit einem Plus von 10,9 Prozent auf 58,466 Mrd. Euro ist im Jahr 2017 der Brutto-Umsatz mit Waren im E-Commerce zweistellig gewachsen. Der reine E-Commerce Umsatz steht erstmals für jeden achten Euro im Einzelhandel. Damit ist der elektronische Handel mitten in unserer Gesellschaft angekommen ist.
Dabei sind die eigenständigen Online- und Multichannel-Händler prozentual und in Umsatzzahlen am stärksten gewachsen. Online-Marktplätze sind weiterhin die wichtigste Kauforte im Internet.
Er macht damit dem stationären Einzelhandel starke Konkurrenz. Denn Geld, das im Internet ausgegeben wird, fehlt dem stationären Handel.
Wo wird im Internet gekauft?
Obwohl Onlinehandel über Onlineshops oder den jeweiligen Online-Vertriebskanälen von Dienstleistungsunternehmen als paradigmatisch für E-Commerce angesehen werden, wird seit Jahren die Top-Position als wichtigster Einkaufsort im Internet von Marktplätzen und Plattformen gehalten. Fast jeder zweite Euro im Internet wird dort ausgegeben.
Marktplätze und Plattformen unterscheiden sich dabei in ihrem Wertschöpfungsmodell. Während Marktplätze vor allem auf transaktionsbezogene Provisionen zielen, profitieren Plattformen viel weitreichender von Netzwerkeffekten. Anders gesagt: Während die Wertschöpfung der Marktplätze auf Ware und Transaktion beruht, gelingt sie Plattformen aufgrund des Wissens und der vielfältigen Zugänge zum Kunden und der Vernetzung von Services. Während das Marktplatz-Modell stark margengetrieben ist, erzielen Plattformen eine wachsende Nutzungs-Dividende.
Dieser Unterschied ist wichtig, um den zuträglichen oder abträglichen Effekt von Marktplätzen auf die Versorgung zu bewerten.
Die aktuellen Zahlen für das 3. Quartal 2018 der großen Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) zeigen weiterhin ein Wachstum im Interaktiven Handel. Als starker Wachstumstreiber des Handels insgesamt legt der Online-Handel für das 3. Quartal 2018 mit einem Plus um 11,6 Prozent im Vergleich zum 3. Quartal 2017 zu. Kumuliert erhöhte sich der E-Commerce-Umsatz seit Jahresbeginn im Vergleich mit den ersten 9 Monaten 2017 um 11,3 Prozent.
Der E-Commerce-Umsatz entwickelt sich damit genauso dynamisch wie im Vorjahr. Insgesamt liegt er sogar schon1 Prozentpunkt über der bisherigen über unserer Wachstumsprognose.[1]
Digitale Marktplätze wie Amazon, Otto & Co
eBay und Amazon gelten vielen als Synonym für Online-Marktplätze. Dabei fällt der Blick zurecht auf die enorme Sortimentstiefe und -breite. Übersehen wird dabei, dass Amazon beispielsweise durch die Vielzahl der sowohl mit der Transaktionsabwicklung als auch mit den Akteure verbundenen Dienstleistungsprozessen längst über den Marktplatz hinausgewachsen ist und eine umfassende Plattform darstellt. Erkennbar wird dies an den inzwischen isoliert buchbaren und damit in anderer Form als transaktionsgebunden monetarisierten Angeboten wie Amazon Web Services (AWS), Fulfillment by Amazon (FBA), prime (Logistik, Entertainment etc.), Amazon Advertising oder AmazonPay, und natürlich die Verknüpfung über disruptive Technologie wie Alexa.
Eine andere, für die Versorgung relevante Ausprägung digitaler Marktplätze ist das von Zalando in Zusammenarbeit mit der Karlsruher Firma Thomas und Partner eingeführte Gaxsys-Kooperationsmodell. Unabhängige Händler können sich auch ohne weitreichende systemische Integration bei Zalando registrieren lassen. Kundenbestellung werden im Rahmen des als „Integrated Commerce“ bezeichneten Modells den angeschlossenen Händlern angeboten. Dies kann Aufträge, die im Internet ungebunden bei Zalando als Aggregator eingetroffen sind, wieder in die Region des Kunden zurückspielen. Es ist günstiger, Daten statt Waren über Distanzen „reisen“ zu lassen. Der Mehrwert für den Kunden liegt in der möglicherweise schnelleren Zustellung, der Mehrwert für den Händler in der Rückgewinnung eines eigentlich schon verlorenen Verkaufs, der Mehrwert für Zalando in höherer Verfügbarkeit, geringeren Prozesskosten und einer steigenden Kundenbindung.
Gegenüber solchen Modellen fallen die eine Zeit lang sehr öffentlichkeitswirksam entwickelten lokalen Marktplätze ab, weil sie lediglich eine Aggregation von häufig unzureichenden regionalen Sortimenten bieten. Das aber entspricht nicht mehr der heute dominierenden Such-Logik im Internet.
Plattformen und Marktplätze
Am Beispiel Amazon ist bereits der Übergang von einem Marktplatz zu einem Plattform-Modell deutlich geworden. Digitale Plattformen digitalisieren nicht lediglich einen im Kern isolierten, linearen Prozess neu (also die Beschaffung einer Ware). Stattdessen bilden sie neue digitale Wertschöpfungsnetze, so dass der Mehrwert für die Nutzer nicht nur aus dem schlanken Einkauf günstiger Waren besteht. Plattformen bringen Nachfrage und Angebot so zusammen, dass diese interagieren können. Häufig wird dabei an ein Netz unterschiedlicher monetarisierbarer Angebote gedacht; doch müssen diese nicht zwingend als einzelne Bausteine oder modulhafte Services angelegt sein.
Ein Beispiel dafür ist die mercateo AG. Auch mercateo ist als B2B-Beschaffungsmarktplatz gestartet. Schon in dieser Zeit ging mercateo über das reine Warenangebot hinaus und bot eine Optimierung nach verschiedenen Kriterien an – Preis oder Lieferzeit etwa. Später ergänzte das Unternehmen die Möglichkeit, auch komplexe Produkte, die sich nicht einfach als Produkt abbilden ließen, über den Marktplatz zu beziehen. Damit konnten beispielsweise Druck-Aufträge oder Catering bestellt werden. Von der Plattform aus wurden die Nutzer auf die Website des jeweiligen Partners geleitet, wo die individuellen Leistungsbestandteile vereinbart und dann in den mercateo-Warenkorb zurückgeführt wurden.
Inzwischen hat mercateo den reinen Marktplatz-Ansatz hinter sich gelassen. Die „unite“-Plattform ermöglicht auch die Anbahnung und Organisation individueller Beziehungen zwischen Unternehmen. Nicht nur kann so fast jegliche Art von Geschäft abgebildet werden, sondern die Nutzer haben ein Eigeninteresse, entweder die eigenen Kunden oder die eigenen Lieferanten in das Netzwerk zu holen: weil Mercateo nicht zwingend als offener Marktplatz oder gar Wettbewerber auftritt, sondern Wettbewerbsschutz zulässt, senkt allein die Zentralisierung aller Geschäftsvorgänge auf einer Plattform die Prozesskosten für alle beteiligten deutlich.
Darüber hinaus aber kann die Plattform aufgrund ihrer Sicht auf ALLE Transaktionsbeziehungen in datenbasierte Empfehlungen für wertstiftende Geschäftskontakte aussprechen. Wo Facebook und LinkedIn Profile über einzelne Nutzer bilden und aus jeder hinzugefügten Person und deren „Likes“ und Beziehungen alle anderen Nutzer besser versteht, kann Unite dies über die Vielzahl von Unternehmen und ihre jeweiligen Geschäftsbeziehungen ausspielen.
Durch die Sicht auf die Profile der Geschäftspartner, die Geschäftsbeziehungen und die Transaktionen selbst, können digitale Plattformen auf Grundlage ihrer Datenkompetenz einen kompletten Wertschöpfungsraum zur Verfügung stellen, der über die reinen Margen- und Prozesskosten-Vorteile von Ausschreibungsplattformen und Marktplätzen weit hinaus geht.
Für die Versorgung bedeutet dies, dass nicht nur orts- und waren- bzw. dienstleistungs-bezogene Optimierungen aus dem Bestand möglich sind. Digitale Plattformen können aus der Gesamtsicht auch gezielt Prozesse entwickeln, um unterversorgte Regionen mit einem belastbaren neuen Angebot zu jeder Zeit zu versorgen.
Onlinehandel FMCG (Fast Moving Consumer Goods)
Verbraucher beschäftigen sich immer mehr mit dem Thema „Täglicher Bedarf“ im Online-Handel. Zu den sogenannten „fast Moving Consumer Goods“ werden Produkte und Waren des täglichen Bedarfes gezählt wie zum Beispiel Lebensmittel und Getränke, Hygiene- und Drogerieartikel oder Tiernahrung. Hierbei stieg das Gesamtvolumen um insgesamt 15,4 Prozent mit einem Gesamtumsatz von 1.094 Mio. EUR inkl. USt. Die steigende Akzeptanz für das Warensegment Lebensmittel bescherte im 2. Quartal 2018 einen Online-Umsatz von 346 Mio. EUR inkl. USt und stieg damit um 26,9 Prozent. Der E-Commerce leistet daher immer stärker seinen Beitrag zur Grundversorgung der Bevölkerung. Vor allem dort, wo die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse aufgrund der demografischen Entwicklung anders nur mehr schwer gewährleistet werden kann.
Besonders der Lebensmittel-Onlinehandel boomt in Deutschland und wird künftig einen signifikanten Teil des Lebensmitteleinzelhandels ausmachen. Dafür entstehen aktuell immer neue Angebote am Markt, die neue Liefer- und Versandketten schaffen.
Besondere Anforderungen beim Lebensmittelversand
Im Lebensmittel-Onlinehandel werden aus Gründen der Resourcenschonung und Nachhaltigkeit Waren mit unterschiedlichen Temperaturanforderungen, etwa Tiefkühlkost, Fleisch, Obst und Trockenwaren wie Reis oder Nudeln, oft zusammen in einem Paket versandt. Onlinehändler stehen damit vor der Herausforderung, Verpackung und Transportwege so zu gestalten, dass sowohl kühlpflichtige als auch nicht-kühlpflichtige Lebensmittel entsprechend ihrer Anforderungen verschickt werden können.
Die DIN SPEC 91360 liefert Onlinehändlern standardisierte Prozesse und Vorgaben für Verpackungsmittel, passive Kühlsysteme und Versand, an denen sie sich orientieren können. Die Vorgaben erhöhen nicht nur die Lebensmittelsicherheit, sondern steigern zudem das Vertrauen der Verbraucher in den Lebensmittel-Onlinehandel.
Resourcenschonung und Nachhaltigkeit sowie breites Vertrauen auf Verbraucherseite sind die Basis, um den Lebensmittel-Onlinehandel zukünftig als tragende Säule des E-Commerce zu etablieren. Mit der DIN SPEC 91360 ist es gelungen alle relevanten Parteien an einen Tisch bringt – Lebensmittel-Onlinehändler, Logistikdienstleister, Verpackungshersteller und Verbände. Dass dies in so kurzer Zeit gelungen ist und wir nun die neue DIN haben, gibt Unternehmen sichere "Leitplanken" für den Versand und wird das Verbrauchervertrauen in den Lebensmittel-Onlinehandel weiterhin stärken und die Umsätze weiterhin deutlich wachsen lassen.
Aus Verbrauchersicht, war vor allem die Intransparenz des Liefervorgangs bei kühlpflichtigen Lebensmitteln ein Grund, Lebensmittel insgesamt nicht online zu bestellen. Dabei hat sich der Onlinelebensmittelmarkt in den letzten Jahren stark professionalisiert. Mit der neuen DIN SPEC schaffen wir in direkter Betrachtung mehr Transparenz für den Transport kühlpflichtiger Waren. Indirekt wird mehr Akzeptanz für den gesamten Lebensmittel- Onlinehandel erreichen werden. (Quelle: PM bevh)
Die Situation in Dörfern und kleinen Städten abseits der Großstadt heute
Hinter dem komplexen Begriff der Urbanisierung steckt der Begriff der Verstädterung, aber auch die Vergrößerung und Ausdehnung von Städten nach Einwohnern und ihrer Fläche. In aller Welt ziehen die Menschen in die Metropolen – ein Trend den viele Demografen als ungebrochen ansehen. Andere wiederum verweisen darauf, dass zumindest in Deutschland Klein- und Mittelstädte immer beliebter werden, besonders bei Familien. Auch das Leben auf dem Land wird für immer mehr Deutsche vorstellbar. Welcher Studie man auch Glauben schenken mag, fest steht, dass die Abwanderung der Menschen in die Großstädte eine Reihe von Folgen und Herausforderungen mit sich bringt. Ein vergnüglicher Bummel durch die Innenstadt, das zufällige Treffen von alten Bekannten, ein Kaffee am Markplatz, während man dem bunten Treiben zusieht. Solch idyllische Zustände finden sich leider nur noch selten in deutschen Innenstädten. Zumindest in vielen Kleinstädten oder Gemeinden sind die Innenstädte und Ortskerne, die einst noch „Orte der Begegnung“ waren, kaum noch lebendig. Die Ortszentren machen eine tristen und verlassenen Eindruck. Dort, wo immer weniger Menschen leben, geht nach und nach die innerstädtische Infrastruktur verloren. Immer öfter müssen die Anwohner um Besorgungen des alltägliche Bedarfs zu erledigen, den PKW benutzen. Apotheken sind schon seit langem nicht mehr fußläufig zu erreichen. Von einer zufriedenstellenden Versorgung der Bevölkerung kann daher keine Rede sein.
Warum herrscht dieser Zustand?
Ein großes Problem betrifft die Abwanderung. Viele junge Menschen zieht es in die Großstädte und selten kommen diese mit ihren Familien zurück aufs Land. Hinzukommt der demographische Wandel, die Bevölkerung wird immer älter, immer weniger junge Menschen kommen nach. Auch kommen politische Entscheidungen hinzu, wie zum Beispiel Supermärkte an den Rand der Ortschaften anzusiedeln, die ihren Beitrag leisten, dass sich immer weniger leben in den Städten abspielt. Immer häufiger hört man derzeit den Vorwurf, der Onlinehandel trage Schuld am Dilemma deutscher Innenstädte ist groß. Sicherlich bedeutet der elektronische Handel für den Einzelhandel eine Konkurrenz. Aber:
Kann er nicht auch Chance für den Einzelhändler sein?
In ländlichen Regionen, wo mit der Bevölkerung auch der Kundenkreis schrumpft, bietet der Onlinehandel selbst dem kleinsten stationären Einzelhändler die Möglichkeit seinen Kundenkreis zu erweitern. So kann er sein Angebot im Laden als auch über einen eigenen Online-Shop vertreiben. Diejenigen Händler, die keine großen Investitionen in eigene Online-Shops tätigen wollen oder können, haben die Möglichkeit über elektronische Marktplätze ihre Reichweite vergrößern. Auch wenn bei manchen Einzelhändlern die Angst vorm Onlinehandel groß ist, so bietet E-Commerce viel Potential auch für kleine stationäre Einzelhändler und könnte zahlreichen von ihnen die Zukunft sichern.
Innenstädte wiederbeleben
Was macht eine Innenstadt attraktiv und zum Anziehungspunkt für Bewohner und Besucher? Wann ist eine Stadt denn eigentlich lebenswert? Ist es wirklich der Einzelhandel der eine Stadt belebt und vital macht? Es sind doch viel eher die Menschen selbst, die eine Innenstadt beleben. Doch, wo nichts geboten ist, bleiben die Menschen aus.
Foto: bevh
Mit Hinblick auf das Angebot in deutschen Innenstädten ist es nur wenig verwunderlich, dass Kunden sich ein abwechslungsreicheres Angebot wünschen und dieses im Internet suchen. In den Innerstädten bietet sich Kunden leider das immer gleiche Bild der üblichen Handelsketten, Warenhäusern und Fast Food Restaurants.
Um Innenstädte wieder zu Orten der Begegnung zu machen, braucht es Plätze und öffentliche Räume an denen sich Menschen treffen und austauschen können. Die Schaffung von Fußgängerzonen beispielsweise kann ein erster Schritt sein, dass Menschen wieder lieber in die Innenstadt kommen. Restaurierte Marktplätze im Zentrum bieten Möglichkeit und Platz für tolle Projekte. Kulturelles Angebot in Form von Kulturcafés, Stadtbüchereien, Freizeit- und Sportangeboten könnten zur Wiederbelebung von Innenstädten beitragen.
Foto: Öffentliche Bücherschränke : Von © Sir Gawain / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38137846
[1] bevh Pressemitteilung 09.10.2018