Stationären Händlern den Onlinehandel ermöglichen

Valeska Benner - Gründerin und Geschäftsführerin Sportmarken24


Der E-Commerce Umsatz wächst in Deutschland seit Jahren mit zweistelligen Prozentsätzen und machte in 2018 bereits mehr als 1/8 der Umsätze im Einzelhandel aus1. Gleichzeitig kämpfen die Einzelhändler in den Innenstädten mit Frequenz- und Umsatzrückgängen. Dies hat entscheidende Folgen für die Handelslandschaft: Einzelhändler müssen sich, wenn sie am Markt weiterhin bestehen wollen, neu orientieren. Die Verzahnung von On- und Offline-Handel werden notwendig, um eine an den Kundenbedürfnissen orientierte „Customer Journey“ zu bieten.  Der Handel der Zukunft ermöglicht nahtloses Wechseln zwischen On- und Offline-Kanälen und bietet daher auch eine Chance für den stationären Einzelhandel.

Die Plattformen SportMarken24, Schuhe24 und Outfits24 ermöglichen stationären Einzelhändlern jeder Größe am Onlinegeschäft zu partizipieren. Dies ist für die Händler sogar ohne große Investitionen und Knowhow-Aufbau möglich. Der Händler benötigt lediglich einen PC mit Internetanschluss, einen Drucker und ein gängiges Warenwirtschaftssystem. Durch eine bidirektionale Schnittstelle zur Warenwirtschaft des Händlers werden die Bestandsdaten vom Händler zu SportMarken24/ Schuhe24 gesendet, dort werden die Daten konsolidiert und um Artikelbilder, Produktbeschreibungen und -merkmale ergänzt. Anschließend werden die Angebote an eine Vielzahl von Kanälen, u.a. Amazon, ebay, Real, Klingel, Mirapodo, myToys und die eigenen Shops (Sportmarken24.de, Schuhe24.de, Outfits24.de) ausgespielt. Die Bestellungen werden anhand eines Algorithmus über ein Tool den einzelnen Händlern übermittelt. Der stationäre Händler muss dann lediglich die bestellten Artikel an den Kunden versenden. Um alles weitere wie den Kundenservice oder das Versand- und Zahlungsmanagement kümmert sich die Plattform. Je nach Warensortiment machte eine angebundene Filiale ca. 10-30% ihres Umsatzes online.

Aktuell schaffen sich auf diese Weise bereits über 1.000 Sport-, Schuh- und Mode-Filialen in Deutschland in kleinen und großen Städten, als auch kleine stationäre Händler in ländlichen Regionen damit ein zweites Standbein.  

Die Struktur der angebundenen Händler ist dabei sehr heterogen. Relevant ist dieses System für kleinere Händler mit einer Filiale in einer Kleinstadt bis hin zu Filiallisten mit bis zu 60 Filialen und Händlern mit Geschäften von mehreren 1.000m2 Verkaufsfläche.

Durch die Bündelung der Onlineaktivtäten der angebundenen Händler können Synergien gehoben werden, z.B. im Kundenservice und in der Datenpflege und der Händler kann sich um sein Kerngeschäft das stationäre Geschäft kümmern. Dies ermöglicht dem Händler am Onlinegeschäft zu partizipieren und sich trotzdem auf sein stationäres Geschäft zu fokussieren.

„Den Lieblingsschuh wiederfinden“ - Die Vorteile für den Verbraucher

Die meisten Kunden kaufen gerne online ein, möchten aber trotzdem nicht auf die Einzelhändler vor Ort und das damit verbundene Einkaufserlebnis sowie die Beratung verzichten. Durch das Modell von Sportmarken24 kann der Kunde einerseits online kaufen und somit die „Convenience“ des Onlinekaufs nutzen und zugleich den stationären Einzelhandel unterstützen. Dafür ist aber eine informierte und bewusste Entscheidung des Kunden und kein reines Kaufen nach Preis notwendig. Durch das Onlinestellen der Bestände von über 1000 Filialen ist das Angebot unserer Plattform sehr groß. Dies ist sowohl für Händler als auch Kunden insbesondere bei Nischenartikeln und Altware relevant, da wir hier Angebot und Nachfrage zusammenbringen. So finden Kunden bei uns Artikel, die in vielen Geschäften nicht (mehr) erhältlich sind. Ein plakatives Beispiel: Ein Kunde sucht ein Laufschuh-Auslaufmodell, welches er bereits zwei Jahre getragen hat und möchte nun exakt das gleiche Modell wiederkaufen. Dieser Kunde freut sich den Schuh noch bei uns erwerben zu können und der Händler freut sich den Schuh zu einem guten Preis zu verkaufen. Dies ist aber nur möglich indem wir eine große Anzahl an Kunden zu einer großen Anzahl an Händlern und damit einem großen Sortiment zusammenbringen. Zudem ermöglicht es insbesondere Händlern in kleineren Städten auch Artikel anzubieten, welche ggf. vor Ort nur geringe Verkaufszahlen erzielen. Über die Onlineverkäufe können jedoch Stückzahlen erreicht werden, die einen Einkauf beim Hersteller, der häufig Mindestabnahmemengen fordert, ermöglichen. 



Quellen:

  1. Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh)
  2. Statista 2018